Finanzierung der Medien
Hauptsächlich gibt es drei Formen, wie sich Medien in der Schweiz finanzieren: Gebühren, Abonnemente und Werbung. Die Funktionsweise der einzelnen Formen wird nachfolgend erklärt.
Gebührenfinanzierung
Unter Gebühren versteht man in der Schweiz eine verpflichtende Abgabe pro Haushalt. Mit dem grössten Teil dieser Gebühren (94% oder rund 1.25 Milliarden Franken) werden einerseits die öffentlichen Angebote der SRG finanziert. Andererseits erhalten auch privatwirtschaftlich organisierte Angebote, vor allem im Bereich von lokalen Radio- und Fernsehstationen, die bestimmte Dienstleistungen von öffentlichem Nutzen (Service Public) erbringen, Gelder aus dem Gebührentopf (6% oder rund 81 Millionen Franken). Die entsprechenden Gebühren pro Haushalt (2022: 355 Franken) werden vom Unternehmen Serafe eingezogen, jene der Unternehmen (2022: je nach Umsatz von 160 bis 49'925 Franken) werden direkt von der Eidgenössischen Steuerverwaltung ESTV eingezogen. Verwaltet und ausbezahlt werden die eingezogenen Gebühren dann vom Bundesamt für Kommunikation BAKOM.
Abonnemente
Das Abo-Modell ist vor allem im Bereich der Zeitungen verbreitet. Die Abonnentenschaft zahlt einen fixen monatlichen oder jährlichen Betrag, im Gegenzug erhält sie das entsprechende Medienprodukt. Durch die Verschiebung hin zum digitalen Konsum von Medienprodukten, hat sich das Abo-Modell auch in den Online-Angeboten der Medien etabliert. Gewisse Inhalte werden dann nur der Online-Abonnentenschaft zugänglich gemacht und hinter einer sogenannten Bezahlschranke (Paywall) gehalten.
Werbung
Die wohl meist verbreitete Finanzierungsform ist die der Werbung. Werbetreibende, meist aus der Privatwirtschaft, kaufen dabei Werbeplätze (z.B. einen Bereich auf einer Zeitungsseite oder ein Werbespot im Fernsehen oder Radio) und können so ihre Werbebotschaft platzieren. Dabei bestehen unterschiedliche Formen von Werbung. Neben den klassischen Anzeigen und Werbespots hat sich vor allem in Printmedien und ihren Online-Äquivalenten eine Art der Werbung etabliert, die sich Publireportage, Sponsored Content oder Paid Post nennt. Dabei wird eine Werbung sprachlich und gestalterisch so aufbereitet, dass sie redaktionellen Inhalten ähnlich sieht. Den Nutzenden muss dabei aber jeweils klar kommuniziert werden, dass es sich um Werbung handelt. Vor allem im Bereich des Bewegtbildes hat sich weiter die sogenannte Produktplatzierung etabliert: Produkte werden dabei subtil platziert und von Protagonistinnen und Protagonisten genutzt. So kann es beispielsweise vorkommen, dass in Kochsendungen nur Küchengeräte eines bestimmten Herstellers zum Einsatz kommen.